Das Geomechanik-Kolloquium ist eine ingenieurwissenschaftlich geprägte Veranstaltungsreihe mit einer weit zurückreichenden Vergangenheit. Es wird heute gemeinsam vom Institut für Geotechnik der TU Bergakademie Freiberg und dem IfG Institut für Gebirgsmechanik GmbH ausgerichtet. Seit über 60 Jahren versammelt das Geomechanik-Kolloquium einmal im Jahr Praktiker, Ingenieure und Wissenschaftler aus den Bereichen Salzbergbau, Kavernenspeicherung und Endlagerung sowie der Salzmechanik, um sich über aktuelle gebirgsmechanische Entwicklungen, Projekte und Problemstellungen fachlich auszutauschen. Der Veranstaltungsort wechselt im Jahresrhythmus zwischen Leipzig und Freiberg.
Im Jahr 1963 fand ein internes Arbeitstreffen in Leipzig zwischen den Mitarbeitern der Arbeitsstelle für Geomechanik an der Deutschen Akademie der Wissenschaften Freiberg und den Mitarbeitern des Instituts für Grubensicherheit Leipzig, Abteilung Gebirgsmechanik, statt. Prof. Werner A. R. Gimm, Leiter der Arbeitsstelle für Geomechanik der Deutschen Akademie der Wissenschaften, und Prof. Karl-Heinz Höfer, Direktor des Instituts für Grubensicherheit, initiierten dieses Treffen. Es kann als das erste Geomechanik-Kolloquium betrachtet werden.
Im darauffolgenden Jahr wurde dieses Treffen erneut durchgeführt, ebenfalls im kleinen Rahmen. Diese Arbeitstreffen stärkten die Zusammenarbeit und das Vertrauen der Mitarbeiter beider beteiligter Institutionen. Auf Wunsch der Industrie wurde im Jahr 1965 beim dritten Kolloquium die Veranstaltung nach außen hin geöffnet. Es konnten somit erstmals Vertreter der Kaliindustrie und des Kupferschieferbergbaus an diesem Treffen teilnehmen. 1968 war das Treffen bereits zu einer Veranstaltung von nationaler Reichweite in der DDR herangewachsen. So versammelten sich zum 6. Treffen 125 Teilnehmer aus 33 Institutionen zum Kolloquium in Aue. Auch thematisch wurde die Veranstaltung erweitert und damit bereichert. So wurden fortan nicht nur gebirgsmechanische Schwerpunkte gesetzt, sondern auch Fragestellungen aus der Felsmechanik diskutiert. Zum 12. Kolloquium im Jahr 1974 bekam die Veranstaltung durch Prof. Gimm den Titel „Geomechanik-Kolloquium“ verliehen.
Ab dem 14. Geomechanik-Kolloquium im Jahr 1976 fand die Veranstaltung in zeitlichen Abständen von zwei bis drei Jahren im Wechsel in Leipzig und Freiberg statt. Im November 1989 wurde das 20. Geomechanik-Kolloquium in Freiberg an der TU Bergakademie unter der Moderation von Prof. Tilo Döring veranstaltet. Der Termin für die Folgeveranstaltung blieb allerdings aufgrund der bevorstehenden Umbrüche im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung offen.
Bereits im Mai 1992 wurde das erste Kolloquium nach dem Mauerfall organisiert. Das 21. Geomechanik-Kolloquium fand im Agra-Club in Markkleeberg bei Leipzig statt. Veranstaltet wurde dieses Treffen von ehemaligen Mitarbeitern des Instituts für Bergbausicherheit, die im neu gegründeten Institut für Gebirgsmechanik GmbH eine neue berufliche Heimat fanden, gemeinsam mit dem Institut für Geotechnik der TU Bergakademie Freiberg und Kollegen der DMT Bochum. Im Folgejahr, zum 22. Geomechanik-Kolloquium in Freiberg, hatte sich die Teilnehmerzahl bereits verdoppelt und das Kolloquium entwickelte sich zu einer bundesweiten Veranstaltung.
2001 wurde das 30. Geomechanik-Kolloquium als Jubiläumsveranstaltung im Kalibergwerk Sondershausen abgehalten und ein Rückblick auf die vergangenen 30 Veranstaltungen gegeben. Die Kontinuität setzt sich bis heute fort: Im Jahr 2022 fand das 50. Geomechanik-Kolloquium im untertägigen Konzertsaal im Bergwerk der GTS Sondershausen mit mehr als 200 Teilnehmern aus dem In- und Ausland statt.
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